(Fortsetzung) Eine erste Zusammenfassung der Recherchen ergibt
folgende Aussagen:
- Die Silben Lach und Loch in den Gewann- und Flurnamen sind in
Kirrlach und der näheren Umgebung noch zahlreich erhalten. Über ein
Dutzend Fundstellen konnten wir direkt in oder an der Kirrlacher
Gemarkung identifizieren.
- Anglach und Anglachgau sind sehr alte Namen, die bis ins 8.
Jahrhundert zurückverfolgt werden können.
- Die Anglach, der Ostrhein, der Mingolsheimer Rhein (Tulla), die
Kinzig-Murg-Rinne (Thürach, 1912), Prerhenus (CHYTRAEUS, David
[1583], Oratio continens descriptionem regionis Creichgaeae ad
Neccarum flumen sitae. - Francofurti ad Moenum 1583. IV, 41 S),
Prorheno (Bruhrhein, 1699) sind alles Namen für die durchgehende
Senke (vergl. Digitales Geländemodell der Rheinebene, Dr.
Beckenbach, 2016) am östlichen Rand der Rheinebene, insbesondere im
Unterlauf nördlich und östlich von der Kirrlacher Gemarkung. Alle
Kirrlacher Lachen stehen in Beziehung zu dem Wasser der Randsenke.
- Wasser ist das Bindeglied: Durlach, Kreuzlach, Wiesloch, Nußloch
stehen in ihrer geografischen Lage ebenfalls in direkter Verbindung
mit dem Randfluss entlang des (Luß)Hardtwaldes von Karlsruhe bis
Schwetzingen.
- Die Todtlache (heute zum Duttlacher Graben erweitert) ist die
größte der natürlichen Lachen im Kirrlacher Gebiet. Sie ist auf
natürlichem Wege fast geradlinig zwischen ein und drei Meter ins
Gelände eingeschnitten und mehrere Kilometer lang. Tulla beobachtete
und dokumentierte diese Art von Senkungen entlang des gesamten
Oberrhreingrabens mehrfach.
- Die Kinzig-Murg-Rinne war Vorfluter für die von Osten kommenden
Nebenflüsse und Bäche. Leimbach, Angelbach, Kraichbach, Saalbach,
Walzbach, Pfinz und viele ander regionale Bäche fließen erst seit
der menschlichen Regulierung mehr oder weniger auf direktem Wege in
den Rhein.
- Von Südost kommende Hochwässer (insbesondere vor der
Tieferlegung und Begradigung des Rheins) haben immer wieder zu
Überschwemmungen im Lußhardt (und in Kirrlach) geführt.
|